VZ-Analyse
Weitere fünf US-Unternehmen haben ihre Quartalszahlen offengelegt. Besonders im Technologiesektor zeigen sich positive Impulse, während andere Branchen von höheren Zöllen und zurückhaltenden Konsumenten belastet werden.
Kürzlich veröffentlichten fünf weitere Unternehmen aus dem US-Index S&P 500 ihre Quartalszahlen. Mit Palo Alto und Cisco befinden sich darunter zwei Technologieunternehmen. Beide übertrafen mit ihren Ergebnissen die Analystenerwartungen. Die Baumarktkette Home Depot, der Einzelhandelskonzern Walmart und das Industrieunternehmen Deere & Co ergänzten die Liste.
Deren Resultate fielen grösstenteils innerhalb der Analystenprognosen aus, wobei bei Deere & Co vor allem der Gewinn pro Aktie glänzte. Die Reaktion an der Börse auf die Zahlen des Quintetts war durchmischt. So fiel die Aktie von Palo Alto am Tag nach der Publikation knapp 7 Prozent.
Unternehmensergebnisse
Home Depot hält trotz eines leichten Umsatzrückgangs im Jahresvergleich an seiner Strategie fest. Dabei setzt das Unternehmen auf Preisstabilität und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen infolge der Zölle. Dies ist möglich, weil die Lieferkette diversifiziert ist. Ab 2026 soll kein einzelnes Land ausserhalb der USA mehr als 10 Prozent der Importe ausmachen. Zudem investiert Home Depot auch in digitale Lösungen, um Kunden bei Heimwerkerprojekten zu unterstützen. Allerdings bleibt wegen den hohen Zinsen die Zurückhaltung der Konsumenten bei grösseren Renovierungsprojekten gross.
Palo Alto zeigt ein solides Wachstum im Bereich der Cybersicherheit, insbesondere durch den Ausbau von Cloud- und KI-basierten Sicherheitslösungen. So stiegen der Gewinn pro Aktie und der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal im zweistelligen Bereich. Trotz dieser Fortschritte reagierten Investoren enttäuscht auf die deutlich gestiegenen Betriebskosten, was zu einem stärkeren Kursrückgang führte. Dennoch bleibt die Nachfrage nach umfassenden Sicherheitslösungen hoch.
Deere & Co verbuchte beim Umsatz und beim Gewinn pro Aktie im Vergleich zum Vorjahresquartal klare Verluste. Die Gründe sind laut dem Unternehmen rückläufige Investitionen der Landwirte und hohe Produktionskosten aufgrund der gestiegenen Zölle. Dennoch gelang es dem Landtechnikkonzern, die Analystenerwartungen zu übertreffen. Dafür waren Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen verantwortlich. Zudem stehen grössere Investitionen im Heimmarkt USA in den nächsten zehn Jahren an.
Walmart verfehlte die Umsatzerwartungen nur knapp, übertraf die Vorgaben hingegen beim Gewinn und bestätigte die Jahresprognose. Erstmals war das E-Commerce-Geschäft weltweit profitabel, getragen von Werbung und dem Drittanbieter-Marktplatz. Steigende Zölle belasten jedoch spürbar den Geschäftsverlauf. Für Ende Mai sind Preiserhöhungen angekündigt, und das dürfte sich im Juni fortsetzen. Das Unternehmen verzichtete wegen der unsicheren Lage auf eine konkrete Gewinnprognose für das zweite Quartal. Trotz Gegenwind bleibt Walmart operativ stark und fokussiert auf margenstärkere digitale Geschäftsmodelle.
Cisco lieferte starke Quartalszahlen mit besserem Umsatz und Gewinn als erwartet. Hervorzuheben ist das wachsende Geschäft mit KI-Infrastruktur, das bereits ein Quartal früher den angestrebten Zielwert einer Milliarde KI-Aufträgen erreichte. Das Sicherheitsgeschäft wuchs über 50 Prozent, lag aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Auf Jahressicht konnte der Aktienkurs knapp 20 Prozent avancieren. Auch der Umsatz und der Gewinn pro Aktie legten zu.
Die Berichtsaison zum ersten Quartal 2025 neigt sich langsam dem Ende zu. In der kommenden Woche werden die Zahlen zu Nvidia, Analog Devices, Costco, TJX und Dell erwartet. Besonders Nvidia dürfte im Mittelpunkt stehen. Die Geschäftszahlen des zweitgrössten US-Konzerns gelten als richtungsweisend für die weitere Entwicklung der Unternehmen im Halbleiter- und KI-Sektors.
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