VZ-Analyse
Die zweitgrösste Kryptowährung der Welt fällt mit einem plötzlichen Kurssprung auf. Doch was sind die Gründe dafür?

Autor: Andreas Paciorek / VZ VermögensZentrum
Die Kryptowährung Ether ist nach Bitcoin die zweitwichtigste digitale Währung weltweit. Während viele Menschen Bitcoin als «digitales Gold» betrachten, dient Ethereum vor allem als technologische Plattform, auf der Programme und Anwendungen ohne zentrale Kontrolle laufen können – etwa für Finanzgeschäfte, Spiele oder digitale Verträge. Seit Donnerstag hat Ether einen starken Kurssprung gemacht: Die digitale Währung stieg heute Freitag zeitweise bis auf 2464 Dollar, nachdem es am Mittwoch im Tief noch bei 1811 Dollar gehandelt wurde. Mit aktuell knapp über 2370 US-Dollar beläuft sich der Anstieg gegenüber dem Vortag bei über 20 Prozent – der grösste Tagesgewinn seit 2021.
Der Grund dafür ist ein wichtiges Software-Update mit dem Namen Pectra, das Ethereum schneller, günstiger und benutzerfreundlicher machen soll. Dieses Update ist am 7. Mai reibungslos gestartet und hat am Markt für grosse Begeisterung gesorgt. Viele Nutzer und Anleger sehen in den Neuerungen einen echten Fortschritt, vor allem für alltägliche Anwendungen und die Nutzung auf dem Smartphone. Gleichzeitig herrscht generell gute Stimmung am Kryptomarkt, da auch Bitcoin zuletzt über 100’000 Dollar geklettert ist – was oft auch andere Coins mit nach oben zieht.
Die Hoffnungen auf Verhandlungserfolge im durch US-Präsident Trump vom Zaun gebrochenen Zollstreit nach einem Deal mit Grossbritannien und den anstehenden US-chinesischen Verhandlungen in Genf tragen auch zu einer generell erhöhten Risikobereitschaft im Markt bei. Hier geht es zu einem Artikel zu Bitcoin vs Gold, in welchem das VZ bereits auf die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Aufwärtstrends im Bitcoin hingewiesen hatte.
Anleger sollten sich bewusst sein, dass digitale Assets sich grundlegend von herkömmlichen Anlagen wie Aktien oder Anleihen unterscheiden, da sie auf dezentralen Netzwerken ohne zentrale Emittenten basieren und kein klares Zahlungsversprechen oder realer Unternehmenswert dahintersteht. Hohe Wertschwankungen, fehlende Einlagensicherung, technische Risiken und unklare regulatorische Rahmenbedingungen können zu erheblichen Verlusten führen, weshalb nur solche Mittel eingesetzt werden sollten, deren Totalverlust ohne erhebliche Beeinträchtigung verkraftbar ist.
Für technisch Interessierte: Das steckt hinter dem Pectra-Upgrade
Das Pectra-Upgrade enthält insgesamt elf technische Verbesserungen, sogenannte EIP (Ethereum Improvement Proposals). Besonders bedeutend ist EIP-7702, das sogenannte Smart Accounts erlaubt – also digitale Geldbörsen, die programmierbar sind und selbstständig Aktionen ausführen können. Gleichzeitig wurde der Platz für „Blobs“ – also Datenpakete – in jedem Block verdoppelt, was die Transaktionskosten im Netzwerk senken soll. Für grosse Investoren wichtig: Das Staking-Limit pro Validator wurde massiv erhöht, was die Teilnahme am Netzwerk deutlich effizienter macht.
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