Geldanlagen

VZ-Studie zeigt: Aktive Fonds sind teuer – viel zu teuer!

Banken verkaufen den Anlegerinnen und Anlegern sehr oft aktiv verwaltete Fonds. Sie verschweigen aber meistens, dass diese ein paar grosse Nachteile aufweisen. 

Karl Flubacher
Anlage-Experte
Publiziert am
06. Dezember 2023

Das zu Ende gehende Jahr wäre eigentlich ein hervorragendes Jahr für Fondsmanager gewesen, die aktive Anlageentscheidungen treffen. Gerade wenn die Kurse stark und oft schwanken, müssten sie für ihre Anleger Mehrwert schaffen – und zwar in Form einer Mehrrendite zum Markt. Das mag einigen von ihnen sogar gelungen sein. 

Dennoch täuscht dieses Bild nicht darüber hinweg, dass es aktiv agierende Fondsmanager über eine längere Zeit nicht schaffen, die Marktrendite zu egalisieren oder gar zu übertreffen. Eine Auswertung des Fondsanalysehauses Morningstar zeigt: Unabhängig, ob die Betrachtungsperiode 5, 10 oder 15 Jahre beträgt, verpassen es bis zu 80 Prozent  der Fonds, die Markrendite zu erzielen (vgl. Grafik). Das heisst, dass oft nur gerade einer von fünf aktiv verwalteten Fonds eine Überrendite erzielen kann. 

 

 

Das ist insofern bedeutend, weil aktiv verwaltete Fonds in einem durchschnittlichen Schweizer Wertschriftenportfolio einen Drittel des Werts ausmachen. Das zeigt eine Studie basierend auf Zehntausenden von Depotanalysen, bei welchen Anlegerinnen und Anleger bei den unabhängigen Fachleuten des VZ eine Zweitmeinung zu ihrem Depot eingeholt haben. 

Die allermeisten Banken verkaufen den Anlegern aktiv verwaltete Fonds, weil sie gut daran verdienen. Gleichzeitig versprechen die Fondsmanager , dass sie in der Lage sind, den Markt langfristig zu schlagen – und dies, obschon die Daten seit Langem dieses Versprechen widerlegen . Das liegt vor allem daran, dass aktive Fonds deutlich teurer sind als vergleichbare Indexfonds wie ETF (Exchange Traded Funds). Denn je teurer ein Anlageprodukt ist, desto mehr Risiken muss der Geldverwalter eingehen, um eine vergleichbare oder gar bessere Rendite als ein ETF zu erzielen. 

Das hat auch Folgen für die Anleger: Für sie ist die Suche nach den wenigen erfolgversprechenden Fonds fast unmöglich, weil die besten Fonds der Vergangenheit nicht unbedingt auch künftig die besten sind. Die Rangliste ändert laufend. Und je länger ein Anleger einen aktiven Fonds hält, desto eher verpasst er die Marktrendite. Hinzu kommt, dass die Mehrrendite der erfolgreichen Fonds im Durchschnitt kleiner ist als die Minderrendite der schwachen Produkte.

Für die überwiegende Mehrheit der Anleger ist es deshalb sinnvoller, ihr Geld einfach, transparent und ohne Experimente anzulegen – so wie es auch das VZ seit Jahren macht. Anleger sollten ihr Geld in möglichst günstige Anlageprodukte wie ETF und Indexfonds investieren. Diese Produkte geben keine Versprechen zu Mehrrenditen ab, sondern liefern eine Rendite im Rahmen dessen, was der Markt hergibt. Das mag auf den ersten Blick langweilig aussehen. Aber so investieren auch professionelle Anleger wie zum Beispiel Pensionskassen, Staatsfonds oder gar Zentralbanken wie die Schweizerische Nationalbank (SNB). 

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