VZ-Analyse
Die hohen US-Zinsen sorgen dafür, dass ausländische Obligationen ein zweistelliges Kurspotenzial bieten. Doch auch in Schweizer Anleihen steckt noch Potenzial.

Autor: Luca Liebi / VZ VermögensZentrum
Die Verfallrendite vom breit diversifizierten Obligationenindex «Bloomberg Global Aggregate» liegt aktuell bei 3,67 Prozent – vor Absicherungskosten. Damit haben ausländische Zinswerte noch ein erhebliches Kurspotential. Denn bei Obligationen gilt stets: Fallen die Zinsen, steigen die Obligationenkurse. Sollte die Verfallrendite auf das Niveau der Niedrigzinsphase zwischen Januar 2015 und Mitte 2022 sinken, so könnten die Kurse der Obligationen noch um 13,8 Prozent steigen. Falls die Zinsen auf ihren historischen Tiefpunkt zurückkehren, ergäbe dies ein Kurspotential von 20,7 Prozent für Obligationen.
Besonders US-Präsident Donald Trump wünscht sich aktuell tiefere Zinsen, denn die USA müssen im laufenden Jahr 9 Bio. US-Dollar Schulden refinanzieren. Jedoch dürfte die US-Regierung kaum Einfluss darauf haben, denn für die Verzinsung von Obligationen ist vor allem der langfristige Wachstums- und Inflationsausblick relevant. Scott Bessent, der US-Finanzminister, argumentiert, dass die Trump-Administration die Renditen senken könne, indem sie die Energiepreise reduziert und die Regulierung vereinfacht. In Wirklichkeit werden solche Änderungen nur schrittweise erfolgen und es bleibt zweifelhaft, ob die Trump Regierung die langfristigen Zinsen substanziellen beeinflussen kann.
Schweizer Anleihen mit weiterem Kurspotenzial
Die SNB wird bei ihrer März-Sitzung aller Voraussicht nach erneut den Leitzins senken. Aktuell rentieren Schweizer Zinsanlagen mit 1,1 Prozent. Bis das durchschnittliche Niveau von 0,15 Prozent während der Jahre 2015 bis 2022 wieder erreicht wird, besteht also noch weiteres Potenzial in dieser Anlageklasse. Sollten die Verfallrenditen auf ihren Tiefpunkt vom 15. August 2019 zurückkehren, könnten die Obligationenkurse in der Schweiz um 12,2 Prozent steigen.
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