Kann man als Unternehmer einfach so in Pension gehen?
Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist die Pensionierung komplizierter als für Privatpersonen. Wer alles richtig machen möchte, muss einige Punkte beachten.

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Spricht man Unternehmerinnen und Geschäftsinhaber auf ihre Pensionierung an, antworten viele: "Unternehmer bleibt man ein Leben lang." Tatsächlich arbeiten viele länger als beispielsweise Angestellte. Die Altersgrenze von 65 ist aber auch für sie relevant: Alle Sozialversicherungen sind darauf ausgerichtet, und es gibt eine Reihe von Einschränkungen und Fristen. Es lohnt sich darum, über die folgenden Themen nachzudenken.
Emotionen
Die eigene Nachfolge zu regeln, ist eine der wichtigsten Aufgaben in einer Unternehmer-Karriere. Viele verdrängen diese Verantwortung oder schieben sie hinaus. Das ist problematisch für die Firma – und damit auch für die Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten.
Eine frühzeitige Planung ist entscheidend für das Fortbestehen der Firma und die finanzielle Absicherung des Inhabers. Denn wer seine Nachfolge zu spät anpackt, muss die Weitergabe unter Zeitdruck abwickeln. Viele unterschätzen auch, wie komplex die Nachfolgeplanung ist. Denn immer weniger Firmeninhaber finden den Nachfolger in der eigenen Familie. Die Suche nach einem externen Nachfolger ist aufwendig.
Tipp: Planen Sie Ihre Nachfolge fünf bis zehn Jahre vor der Weitergabe. Denn Zeitdruck schwächt Ihre Verhandlungsposition und führt oft auch zu steuerlichen und anderen finanziellen Nachteilen. Dabei stellen sich grundsätzliche Fragen nach den Zielen, dem Vorgehen und dem Zeitplan. Die untenstehende Checkliste kann Ihnen dabei helfen.
Vermögen
Wer seine Firma verkauft, muss in der Regel vom Vermögen leben. Oft ist ein bewusster schrittweiser Verzehr des Kapitals in einem solchen Fall die beste Lösung. Diesen Vermögensverzehr sollte man rechtzeitig planen – dieser Punkt wird ebenfalls oft massiv unterschätzt.
Tipp: Lassen Sie den Wert Ihrer Firma professionell ermitteln. Der Wert dient als Basis für die Preisverhandlungen. Und machen Sie einen Finanzplan. Er zeigt, wie sich Ausgaben, Einnahmen und Vermögen nach der Übergabe entwickeln und wie sich der Bezug der Pensionskassengelder auswirkt. Erst dann wissen Sie, wie viel der Verkauf mindestens einbringen muss, um das Leben danach zu finanzieren.
Familie
Wenn ein Kind die Firma übernimmt, ist die Übergabe aus güter- und erbrechtlicher Sicht komplex. Denn oft fehlen die Eigenmittel, um die Miterben auszuzahlen.
Tipp: Mit einem Finanzplan können Sie die Folgen einer Schenkung an Ihre Kinder am besten abschätzen. Und prüfen Sie rechtzeitig, wie Sie Testament, Ehe- und Erbverträge sowie einen Aktionärsbindungsvertrag so einsetzen, dass alles reibungslos klappt.
Vorsorge und Steuern
Es kann sinnvoll sein, die Vorsorge mit PK-Einkäufen zu verbessern. Ist das Einkaufspotenzial bereits ausgeschöpft, kann man es mit einer Zusatzvorsorge erhöhen. Wenn man das rechtzeitig macht, kann man zusätzlich Steuern sparen.
Tipp: Nutzen Sie die gesetzlichen Möglichkeiten und prüfen Sie, wie Sie mit einer optimierten Pensionskassenlösung Ihre Leistungen im Alter verbessern und gleichzeitig Spielraum für Steuerersparnisse schaffen.
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