Geldanlagen

Wie sich Renditen von passiven Fonds unterscheiden können

Selbst bei identischem Vergleichsindex können die Renditen von verschiedenen ETF unterschiedlich ausfallen. Auf einen Punkt müssen Anleger besonders achten.

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
06. September 2023

Passive Fonds investieren wie klassische Fonds in einen Korb von Wertpapieren, beispielsweise Aktien. Im Unterschied zu aktiven Fonds versuchen sie aber die Rendite eines bestimmten Indexes abzubilden. Steigt oder fällt der Indexkurs, steigt bzw. fällt auch der Kurs des ETF oder Indexfonds.

Viele Anleger gehen davon aus, dass sämtliche passive Fonds ihren Vergleichsindex immer exakt 1 zu 1 abbilden. In diesem Fall würde die Fondsrendite jederzeit genau der Indexrendite entsprechen. Das ist aber nicht immer der Fall, wie sich am Beispiel des Swiss Market Index (SMI) zeigt: Seine Wertentwicklung weicht von jener eines ETF auf den SMI, der an der Schweizer Börse gelistet ist, leicht ab. Somit bleibt die Performance im Laufe der Zeit hinter dem Index zurück. Die Renditedifferenz lässt sich in der Regel mit den Gebühren für ETF und Indexfonds erklären. Ein weiterer Grund kann beispielweise das Fondsdomizil sein, das einen Einfluss auf steuerliche Aspekte hat.

Das wird vor allem dann entscheidend, wenn man mehrere ETF auf den gleichen Vergleichsindex zur Auswahl hat. Unter Umständen zeigen sich Rendite-Unterschiede, die über die Zeit signifikant ausfallen könnten. Vergleicht man beispielsweise die Rendite von vier in der Schweiz gelisteten ETF auf den MSCI-World-Index (inklusive Dividenden), sieht man, dass im Jahr 2022 die Rendite des besten ETF 0,19 Prozentpunkte über jener des Schlechtesten lag. Im Jahr 2021 betrug die Differenz 0,69 Prozentpunkte und 2020 0,58 Prozentpunkte (siehe Tabelle).

Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines ETF sind daher die historischen Renditen und Schwankungsrisiken des zugrundeliegenden Indexes. Privatanleger erhalten einen Überblick über die verschiedenen Kosten- und Ertragskomponenten von passiven Fonds, indem sie die Differenz zwischen der Indexrendite und der Rendite des replizierenden Fonds (Tracking Differenz) betrachten. In dieser Differenz sind sämtliche Kosten enthalten. Ein Vergleich der Rendite von mindestens zwei passiven Fonds auf denselben Index ermöglicht eine Netto-Betrachtung nach Abzug sämtlicher Kosten und unter Berücksichtigung sämtlicher Erträge.

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