Geldanlagen

Vermögen verdoppeln: So zünden Sie den Turbo

Ohne Zins kein Zinseszins: Für Sparer ist das besonders schlimm, weil ihr Vermögen nicht wächst – es schrumpft sogar wegen der Inflation und der Steuern. Jetzt müssen Sie sich aktiv darum kümmern.

Daniel Ruch
Niederlassungsleiter

Es ist frustrierend: Das Geld, das Erwerbstätige sparen, vermehrt sich nicht. Weil es auf dem Konto praktisch keine Zinsen gibt und der Zinseszins darum nicht greift, fressen Steuern und Inflation das Ersparte sogar auf. Die meisten unterschätzen das. Heute ist es aber wichtiger denn je, dass man sich den Zinseszins zunutze machen kann.

Was kann man tun, um seine Ersparnisse zu erhalten und idealerweise zu vermehren? Anders als bei Sparkonten greift der Zinszinseffekt am Aktienmarkt langfristig richtig stark. Legen Sie Ihr Geld darum vernünftig an – auch wenn das bedeutet, höhere Risiken einzugehen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.

Informieren Sie sich jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den Finanzmärkten:

Tipp 1: Anders sparen

Je nachdem, wie viel Risiko Sie tragen können und wollen, kann es sich lohnen, in dividendenstarke Aktien zu investieren. Schweizer Firmen schütten verhältnismässig hohe Dividenden aus – Jahr für Jahr. Wenn Sie diese Erträge laufend anlegen statt auszahlen zu lassen, profitieren Sie besonders vom Zinseszins.

Merkblatt

Zinseszins: Die unterschätzte Kraft beim Sparen und Anlegen

Erfahren Sie, wie Sie sich diesen Effekt beim Geldanlegen, beim Vorsorgen und beim Vermögensverzehr nach der Pensionierung zunutze machen können.

Wenn Sie nicht in einzelne Aktien anlegen möchten, können Sie mit börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF) einen ganzen Markt abdecken. ETF sind einfach, transparent und kostengünstig. Vielen ist nicht bewusst, dass auch ETF regelmässig die Dividenden, die sie von den Unternehmen erhalten, sofort wieder für die Anleger investieren.

Zudem können Sie mit ETF eine marktgerechte Rendite erzielen – also immer etwa gleich viel gewinnen und verlieren wie der gesamte Markt. Wer mit dem Markt geht, gehört auf lange Frist zu den besten Anlegern.

Die Erfahrung zeigt: Für viele ist es am einfachsten, wenn Sie in einen kostengünstigen ETF-Sparplan einzahlen, der die Erträge laufend reinvestiert. Wer zum Beispiel mit einer Ersparnis von 50’000 Franken startet und Monat für Monat 600 Franken einzahlt, hat nach 20 Jahren bei einer Rendite von 3,5 Prozent 306’943 Franken zur Verfügung – davon macht allein der Zinseszins fast 30’000 Franken aus (siehe Tabelle).
 

Tipp 2: Säule 3a optimieren
Wer mit dem 3a-Konto bei der Bank vorsorgt, sieht sein Guthaben nur noch um die jährlichen Einzahlungen wachsen. Wechseln Sie darum zu einer Säule 3a mit Wertschriften. Der Wert Ihres 3a-Guthabens kann zwar schwanken, auf Dauer rentiert das aber fast ausnahmslos deutlich besser als ein 3a-Zinskonto bei der Bank.

Besonders wirkungsvoll ist der Zinseszinseffekt, wenn Sie eine kostengünstige Lösung mit ETF wählen, die die Erträge aus Zinsen und Dividenden fortlaufend wieder investiert. 
Wer ab 35 jedes Jahr in eine attraktive ETF-Lösung einzahlt, kann bis zur Pensionierung fast 368’000 Franken ansparen – selbst wer erst mit 50 beginnt, kommt noch auf 137’000 Franken.

Tipp 3: Knallhart vergleichen
Banken erhöhen ihre Gebühren für Konto, Depot und Anlageberatung, um ihre schwindenden Margen zu retten. Hohe Gebühren fressen das Vermögen Stück für Stück auf. Vergleichen Sie darum konsequent und scheuen Sie nicht den kleinen Aufwand, um zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. 

Sie können Jahr für Jahr Tausende Franken sparen und so einen guten Teil der finanziellen Einbussen kompensieren, die durch Steuern, Inflation und mickrigen Zinsen entstehen.