Tipps für den systematischen Depotaufbau
Wer ein Wertschriftendepot aufbauen möchte, sollte ein paar Regeln einhalten. Dadurch verbessern sich die Erfolgschancen deutlich.

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Die meisten Privatanleger wissen, dass Aktienanlagen langfristig besser rentieren als Geld auf dem Sparkonto oder Obligationen, und dass die Kurse nach einem Börsencrash irgendwann wieder steigen.
Trotzdem machen viele immer wieder dieselben Fehler: Sie verkaufen bei tiefen Kursen und sie kaufen erst, wenn die Kurse einen grossen Teil der erzielten Verluste wieder wettgemacht haben. Sie lassen sich bei tiefen Kursen zu stark von Angst, und bei hohen Kursen zu stark von Gier leiten.
Professionelle Anleger nutzen die Phasen tiefer Kurse, um ihre Aktienbestände aufzustocken. Selbstverständlich können auch sie die künftige Entwicklung nicht absolut sicher voraussagen. Aber sie folgen bei ihren Investitionen strategischen und taktischen Überlegungen.
Informieren Sie sich jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den Finanzmärkten:
1. Die passende Strategie festlegen und einhalten
Vor einem Investment muss man sich über seinen persönlichen Anlagehorizont und die eigene Risikofähigkeit klar werden. Je länger man auf das investierte Geld verzichten und je besser man mit Kursschwankungen umgehen kann, desto grösser darf der Aktienanteil sein.
Dabei sind Fragen zu beantworten wie: Sind grössere Anschaffungen geplant? Wenn ja, in welchem Zeitraum? Brauche ich den Ertrag aus meinem Vermögen, um einen Teil meiner Lebenshaltungskosten zu finanzieren? Bin ich bereit, vorübergehende Verluste in Kauf zu nehmen? Die Antworten auf diese Fragen lassen sich in eine persönliche Anlagestrategie umsetzen.
Die Strategie besagt, welcher Anteil des Vermögens in bestimmte Anlageklassen wie Aktien und Obligationen investiert werden darf. Die Strategie ist der entscheidende Faktor für Erfolg oder Misserfolg der Investitionen, viele Privatanleger schenken ihr aber zu wenig Beachtung. Anleger sollten ihre Strategie regelmässig überprüfen; aber nicht aufgrund vorübergehender Entwicklungen an den Börsen aufgeben. Steht die Anlagestrategie einmal fest, geht es darum, gute Titel auszuwählen.
2. Diversifikation senkt das Anlegerrisiko deutlich
Eine Faustregel besagt, dass der Anteil einer einzelnen Aktie oder Obligation höchstens 5 Prozent der Gesamtinvestition betragen sollte. Wichtig ist auch die Verteilung der Anlagen auf mehrere Länder und auf unterschiedliche Sektoren wie die Finanz-, Konsumgüter- und Chemiebranche. Schweizer Investoren gewichten Schweizer Titel oft zu stark, was zu einem Klumpenrisiko führt. Zusätzliche Diversifizierungsmöglichkeiten bieten Anlagen in Gold, Rohstoffen oder Immobilien.
3. Bei Aktien steigt man am besten gestaffelt ein
Vor allem bei Aktien empfiehlt sich ein gestaffelter Einstieg, um das Risiko eines ungünstigen Einstiegzeitpunkts zu verringern. Denkbar ist ein Einstieg in mindestens drei bis vier gleich grossen Tranchen im Abstand von je drei Monaten. Zusätzliche Käufe kann man zum Beispiel von Kursschwankungen abhängig machen: Sinkt der Wert eines Titels innerhalb von drei Monaten um 10 Prozent, kauft man unabhängig vom Zeitpunkt eine Tranche dazu. So ein systematisches Vorgehen schaltet Gefühle wie Angst und Gier weitgehend aus.