So schlugen sich die SMI-Firmen im ersten Quartal
Die Schweizer Börse hat seit Anfang Jahr ein Plus von über 10 Prozent erzielt. Das liegt auch an den guten Zahlen der Unternehmen zum ersten Quartal.

Christoph Sax
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Der Swiss Market Index (SMI) schaut auf ein gutes erstes Quartal zurück. Der Index liegt inklusive Dividenden seit Jahresstart über 10 Prozent im Plus. Das Feld der Kursgewinner war breit gestreut und umfasst sowohl zyklische wie defensive Aktien. Vor allem ABB konnte auf allen Stufen überzeugen. Wegen der geringen Zahl an Unternehmen gibt es kaum konsolidierte Daten zur Berichtssaison.
Die VZ-Experten haben deshalb die Quartalszahlen von 15 der 20 Unternehmen unter die Lupe genommen. Vier SMI-Firmen haben ein qualitatives Update zum ersten Quartal geliefert oder gar keine Quartalszahlen präsentiert. Die Zahlen der Credit Suisse wurden nicht berücksichtigt.
Anmerkung: Aus Darstellungsgründen wurde die Aktie der Credit Suisse weggelassen. Deren Rendite seit Anfang Jahr beträgt -70 Prozent.
Umsatz
Neun der 15 Unternehmen haben beim Umsatz die Erwartungen übertroffen. Zu ihnen gehören zum Beispiel die drei SMI-Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis. Nestlé überzeugte bei den Zahlen dank hoher Preissetzungsmacht, Novartis zeigte ein starkes Wachstum in den USA, Roche im Pharmasegment. Mit Givaudan blieb nur eine Firma im Rahmen der Prognosen, die restlichen fünf blieben unter den Erwartungen. Zu ihnen gehören beispielsweise der Hörgerätehersteller Sonova, der Marktanteile einbüsste.
Gewinn
Acht von elf Unternehmen, die zum ersten Quartal Gewinnzahlen präsentiert haben, liegen über den Erwartungen. Einzig Logitech, Sonova und UBS erreichten die Vorgaben nicht. Ausblick: Der Ausblick auf die kommenden Monate fällt bei den meisten SMI-Unternehmen im Rahmen der Erwartungen aus. Vier von 15 Firmen haben diese gegenüber den ursprünglichen Prognosen angehoben, konkret handelt es sich um ABB, Alcon, Holcim und Novartis.
Kursreaktion auf die Zahlen
Bei der Hälfte der Unternehmen haben die Börsen positiv auf die Quartalszahlen reagiert, bei drei Firmen gab es keine nennenswerten Reaktionen. Bei Givaudan, Roche, Swisscom und insbesondere Sonova reagierten die Börsenteilnehmer auf die Quartalszahlen mit Abgaben.
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