Geldanlagen

SIX verpasst ihren Indexkörben ein Update

Die Schweizer Börse SIX ändert demnächst die Titelzusammenstellung bei einigen Indizes. Das ist nicht ungewöhnlich, für einige Fondsanbieter aber dennoch relevant.

Nino Zebiri
Anlageexperte
Publiziert am
13. September 2023

An der Schweizer Börse steht eine Änderung bei mehreren Indizes an. Im wichtigen Börsenbarometer SLI werden ab dem 18. September neu die Aktien des Anbieters für Verpackungssysteme und -lösungen SIG Group und die Inhaberaktien des Pharmaunternehmens Roche vertreten sein. Zugleich scheiden die Titel des Softwareunternehmens Temenos und des Chipherstellers Ams-Osram aus dem 30 Titel umfassenden SLI aus.

Die Temenos-Aktien hatten im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Schwache Zahlen, der Rücktritt des CEO und Übernahmespekulationen wirkten sich negativ auf die Marktkapitalisierung aus. Auch die Aktien von Ams-Osram weisen aufgrund von Verlusten im Geschäftsjahr 2022 eine tiefere Marktkapitalisierung auf als noch vor einem Jahr.

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Solche Indexanpassungen sind nichts Ungewöhnliches. Die Schweizer Börse überprüft in regelmässigen Abständen bei allen Aktien, ob sie die Indexkriterien erfüllen oder nicht. Der Grund ist klar: Die Aktienkurse schwanken. Manche Titel legen stärker zu als andere; eine Aktie verliert an Wert, weil sich die Geschäftsaussichten des Unternehmens eintrüben – das typische Auf und Ab am Aktienmarkt eben.

Doch nicht nur die Höhe des Aktienkurses und daraus folgend die Marktkapitalisierung des Unternehmens sind für die Indexkommission der Börse relevant. Sie schaut auch auf den Handelsumsatz einer Aktie. Und jedes Jahr im Juli wird entschieden, ob es zu Änderungen in den Indexkörben kommt. Umgesetzt werden die Anpassungen dann jeweils auf den dritten Freitag im September nach Handelsschluss.

SMI dieses Jahr nicht betroffen

Der bei vielen Anlegern bekannte Index SMI weist in diesem Jahr keine planmässigen Indexanpassungen auf. Dafür werden die Aktien der Online-Apotheke DocMorris im SMIM durch den Energieversorger BKW ersetzt. Dieser Index enthält die nach dem SMI 30 höchstkapitalisierten Aktien.

Neben diesen planmässigen Indexanpassungen gibt es hin und wieder auch ausserplanmässige Änderungen. Dies kann zum Beispiel bei Firmenzusammenschlüssen oder bei Übernahmen der Fall sein. In der Schweiz war dies zuletzt im Juni dieses Jahres der Fall, als die Credit Suisse durch die UBS übernommen und im SMI durch Kühne+Nagel und im SLI durch Lindt & Sprüngli ersetzt wurde.

Eine Indexanpassung wirkt sich auf die Sektorgewichtung aus. Im SLI werden der Gesundheitssektor und der Grundstoffsektor nach der jüngsten Revision etwas mehr Gewicht haben, wohingegen der Technologiesektor mit dem Ausscheiden von Temenos und Ams-Osram Federn lassen muss. Dadurch ändern sich auch die Rendite- und Risikoeigenschaften der Indizes.

Relevant sind solche Indexanpassungen auch für passive Anlageprodukte wie ETF. Denn diese haben zum Ziel, einen Index eins zu eins abzubilden. Ändert sich der Indexkorb, sind ETF-Anbieter unter Zugzwang: Sie müssen die neuen Indexmitglieder kaufen und die ausscheidenden Aktien verkaufen. Deswegen sind in den Tagen um die Indexänderungen herum in der Regel höhere Handelsvolumen in den betroffenen Aktien festzustellen.

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