Sinkende Hauspreise: So wird Ihr Eigenheim nicht zum Ladenhüter
Es ist schwieriger geworden, Käufer zu finden, die den gewünschten Preis zahlen. Damit steigt das Risiko, dass die Immobilie länger ausgeschrieben bleibt.

Andreas Meyer
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Lange kannten die Preise für Wohneigentum nur eine Richtung: nach oben. Jetzt scheint der Boom vorbei zu sein. An weniger gesuchten Lagen stagnieren die Preise für Häuser und Wohnungen, oder sie sinken sogar. In den Statistiken ist dieser Trend noch nicht sichtbar. Denn die meisten Indizes basieren auf Transaktionen aus der Vergangenheit – darum vermitteln sie heute ein trügerisches Bild (Grafik).
Behalten Sie einen kühlen Kopf
Wer jetzt verkaufen möchte, hat mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen:
- Zinsen: Festhypotheken sind viel teurer geworden. Vor einem Jahr kostete eine 10-jährige Festhypothek über 500’000 Franken rund 6500 Franken im Jahr, heute sind es 12’500 Franken – praktisch doppelt so viel.
- Nachfrage: Weil die Zinsen gestiegen sind, ist die Nachfrage zurückgegangen. Gefragt sind weiterhin Wohnimmobilien an Top-Lagen, während Liegenschaften an weniger gesuchten Lagen tendenziell an Wert verlieren.
- Angebot: Gleichzeitig ist das Angebot gestiegen. Während der Pandemie haben vor allem ältere Wohneigentümer mit dem Verkauf zugewartet, weil sie auf weitere Preiserhöhungen hofften. Jetzt macht sich aber Nervosität breit, und es kommen viele Liegenschaften gleichzeitig auf den Markt. Das bedeutet, dass potenzielle Käufer mehr Auswahl haben und die Preise drücken können.
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Ladenhüter senden schlechte Signale
Für Verkäufer ist es nicht einfach, einen Preis für ihr Eigenheim festzulegen, der weder zu hoch noch zu tief ist. Viele müssen ihre ursprüngliche Forderung um zehn Prozent oder mehr nach unten korrigieren.
Tipp: Wer auf eigene Faust verkauft, muss sich sorgfältig vorbereiten, um nichts falsch zu machen. Oft ist es besser, mit einem Makler zusammenzuarbeiten, der die nötige Erfahrung mitbringt und einen guten Ruf hat. Profis sind näher am Markt und wissen, wie man vorgehen muss. In der Regel ist es zum Beispiel besser, wenn man es dem Makler überlässt, den besten Preis herauszuholen - und darum nicht an den Preisverhandlungen teilnimmt. So riskiert man weniger, dass das Eigenheim längere Zeit ausgeschrieben bleibt - das ist ein schlechtes Signal.
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