Geldanlagen

Schweizer Firmen zahlen üppige Dividenden

In der Schweiz steht die Dividendensaison vor der Tür. Es dürfte eine reichhaltige Saison werden.

Robert Leitner

Leiter Research
Publiziert am
22. Februar 2023

Die im Swiss Performance Index (SPI) gelisteten Firmen planen Ausschüttungen von insgesamt rund 59 Milliarden Franken. Das ist ein Rekord (siehe Grafik). 

Bei einer Marktkapitalisierung des SPI von 1,8 Billionen Franken beträgt die erwartete Dividendenrendite 3,1 Prozent. Diese Dividenden-Daten sind vorläufig. Denn noch nicht alle Unternehmen haben ihr Zahlenwerk und einen Vorschlag zur Dividendenausschüttung für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Trotzdem zeigt sich, dass die leichte Delle für das Geschäftsjahr 2021 wohl überwunden sein dürfte. Damals schütteten Schweizer Firmen etwas weniger aus, auch wegen Corona. Für das Geschäftsjahr 2022 finden die Dividenden aller Voraussicht nach wieder auf ihren Wachstumspfad zurück.

Die Schweiz ist nicht umsonst als Dividendenparadies bekannt. Viele hiesige Firmen sind zuverlässige Dividendenzahler. Das zeigt etwa der Blick auf die Dividendenrendite der im Swiss Market Index (SMI) aufgeführten Titel, also der 20 grössten an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen. Trotz Finanzkrise, Negativzinsen und Corona-Krise lag die SMI-Dividendenrendite in den letzten Jahren bei rund 3 Prozent.

In den vergangenen Monaten sind wegen der höheren Zinsen zwar auch Obligationen wieder attraktiver geworden. Die Rendite von Schweizer Obligationen stieg seit 2021 von einer negativen Verzinsung auf rund 1,5 Prozent an. Trotzdem: Mit der Dividendenrendite von Schweizer Firmen können Obligationen weiterhin nicht mithalten.

Allerdings sollte der Entscheid für eine Anlage aber nie nur anhand der erwarteten Dividenden gefällt werden. Wichtig sind immer auch die persönlichen finanziellen Verhältnisse des Anlegers respektive der Anlegerin sowie das Bewusstsein, dass Aktien starken Kursschwankungen unterliegen können.

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Schweiz exportiert mehr

Im Januar konnten Schweizer Firmen ausgiebiger ins Ausland verkaufen als im Vormonat. Die Exporte legten um 2,2 Prozent zu, meldete das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG). Um Preisveränderungen bereinigt gab es gar ein Plus von 2,5 Prozent. Vor allem die Chemie- und Pharma-Exporte nahmen zu, aber auch die von Maschinen, Elektronik, Präzisionsinstrumenten und Fahrzeugen. Deutlich weniger gut liefen die Ausfuhren nach Asien: Sie sanken im Januar um 7,3 Prozent. Das sei der stärkste Rückgang seit Mai 2021, hiess es vom BAZG. Betroffen seien mehrere Länder, insbesondere aber die grossen Abnehmer Japan und China.

Kauflaune in der Eurozone verbessert sich

Das entsprechende Barometer stieg im Februar um 1,7 Punkte, wie aus einer Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Zum fünften Mal in Folge hat sich die Stimmung der Konsumenten in der Eurozone aufgehellt. Ein wichtiger Grund für die etwas weniger triste Stimmung dürfte die nicht mehr ganz so starke Inflation sein. In der Währungsunion verteuerten sich Waren und Dienstleistungen im Januar um 8,5 Prozent. Im Dezember betrug die Teuerung noch 9,2 Prozent. Trotzdem nagt die Inflation weiter an der Kaufkraft der Menschen. Viele von ihnen dürften deshalb ihren Konsum eingeschränkt haben. Mit minus 19,0 Zählern liegt das Barometer für das Konsumklima denn auch weit unter dem langjährigen Durchschnittswert.

Preisdruck in den USA nimmt leicht ab

Im Januar legten die Erzeugerpreise um 6,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu, meldete das US-Arbeitsministerium. Analysten hatten aber mit einem stärkeren Rückgang auf 5,4 Prozent gerechnet. Das Ziel der US-Notenbank, die Teuerung auf rund 2 Prozent zu drücken, bleibt weit entfernt. Dazu kommt: Nach merklichen Rückgängen im November und Dezember haben die US-Haushalte ihre Konsumausgaben zu Jahresbeginn wieder deutlich erhöht. Analysten erwarten, dass die US-Notenbank Mitte März ihren Leitzins weiter erhöhen wird, um so gegen die Inflation vorzugehen.

Weniger chinesische Firmenkäufe

Investoren aus China haben letztes Jahr in geringerem Umfang europäische Unternehmen übernommen. Die Zahl der Zukäufe sank im Vergleich zum Vorjahr von 155 auf 139. Bis auf Frankreich nahm die Zahl überall ab. Auch das Transaktionsvolumen ging zurück. Bei den meisten Übernahmen lagen allerdings keine Angaben zu den Kaufpreisen vor. In der Schweiz kam es 2022 zu noch drei Übernahmen nach neun im Jahr 2021. Das Investitionsvolumen blieb auf einem ähnlichen Niveau. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens EY. Was sind die Gründe für den geringeren Appetit aus China? Die Studie nennt die Unsicherheiten rund um die Energiepreise, die Inflation, die höheren Zinsen und die geopolitischen Herausforderungen. Zudem galten 2022 noch lange strenge Pandemie-Regeln in China, was Transaktionen erschwert haben dürfte.