Quartalszahlen der US-Unternehmen fallen besser als befürchtet aus

Der Start in die Berichtssaison zum ersten Quartal 2023 ist weitgehend geglückt. In den USA haben bis vergangenen Freitag 90 der 500 im S&P-500 enthaltenen Firmen ihre Zahlen präsentiert. Das Zwischenfazit ist mehrheitlich durchzogen, die Berichte sind dennoch besser als befürchtet ausgefallen. Grundsätzlich stützen sie das Szenario, dass der US-Wirtschaft eine sanfte Landung bevorstehen könnte.

Zudem hat sich das Bild seither eher noch verbessert. Alleine am Dienstag haben 39 weitere Unternehmen Einblick in ihren Geschäftsgang gegeben, praktisch alle haben positiv überrascht – unter ihnen zum Beispiel Microsoft und Alphabet, die Mutterfirma von Google. Beide Tech-Firmen profitierten vom starken Cloud-Geschäft.

Quelle: S&P Global

Aus den bisherigen Zahlenpräsentationen sind zudem zwei Grundtendenzen erkennbar: Viele Branchen kämpfen mit höheren Kosten, welche die Profitabilität belasten. Der Finanzsektor wiederum ist in seiner Breite robuster als befürchtet. Die meisten Banken haben gute Ergebnisse präsentiert, negative Überraschungen sind weitgehend ausgeblieben.

Ebenfalls positiv stimmen vermag, dass bislang keine generelle Verschlechterung der Kreditqualität zu sehen ist. Basierend auf den Ergebnissen der 90 Unternehmen resultiert bislang ein Umsatzplus von 2,1 Prozent sowie ein Gewinnrückgang von 6,2 Prozent. Damit hat sich die Reingewinnmarge gegenüber dem Vorquartal weiter eingeengt. Allerdings flacht der Rückgang der Profitabilität weiter ab. Gegenüber dem Vorjahresquartal – also dem ersten Quartal 2022 – beträgt der Margenrückgang 1,1 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Weihnachtsquartal 2022 ist die Reingewinnmarge aber nur noch 0,1 Prozentpunkte zurückgekommen.

Von Analystenseite her wird prognostiziert, dass sich die Profitabilität der 500 grössten kotierten US-Unternehmen ab dem dritten Quartal 2023 wieder verbessern wird. Gemäss den Prognosen dürfte der aggregierte Reingewinn bereits im ersten Quartal den Tiefpunkt erreicht haben und ab dem laufenden Quartal wieder ansteigen.

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Schweizer Exporte nehmen weiter zu

Im März hat die Schweizer Exportwirtschaft mehr Waren ins Ausland abgesetzt. Sie hat dabei vor allem von der anhaltend positiven Entwicklung der Chemie- und Pharmaindustrie profitiert. Aber auch die Uhrenexporte legten weiter zu. Insgesamt beliefen sich die Ausfuhren auf 22,83 Milliarden Franken – das ist saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 1,8 Prozent. Rechnet man die Preisveränderungen heraus, resultierte gar ein Plus von 2,6 Prozent. Mit Blick auf das erste Quartal betrug das Plus 3,9 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres. Auf Quartalsbasis ist die Zunahme breit abgestützt: Mehr als zwei Drittel aller Warengruppen verzeichneten einen Exportanstieg.

US-Konsumenten sind weniger optimistisch

Die US-Konsumentenstimmung ist im April gesunken. Das Barometer für die Verbraucherlaune gab 2,7 auf 101,3 Punkte nach, wie das Institut Conference Board mitteilte. Das ist zugleich der tiefste Wert seit sechs Monaten. Gemäss der Umfrage sind die Konsumenten sowohl bezüglich der Wirtschaftslage wie auch des Arbeitsmarkts pessimistischer geworden. Das dürfte vor allem an der hohen Teuerung liegen. Die Befragten rechnen auf Sicht von zwölf Monaten mit einer Inflationsrate von 6,2 Prozent. Aktuell liegt die Teuerung bei 5 Prozent.

Deutsche Konjunkturperspektiven erholen sich

Der Ifo-Index für das Geschäftsklima in Deutschland ist im April zum sechsten Mal in Folge gestiegen. Erkletterte um 0,4 auf 93,6 Punkte, befragt wurden rund 9000 Top-Manager. Damit ist die Stimmung wieder auf dem Niveau wie vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022. Zuletzt haben die Führungskräfte ihre Lage etwas skeptischer bewertet, ihre Geschäftsaussichten jedoch besser.

Wirtschaft im Euroraum wächst kräftiger

Die Wirtschaft in der Eurozone ist positiv ins zweite Quartal 2023 gestartet. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft legte 0,7 auf 54,4 Zähler zu. Das war zugleich das stärkste Wachstum seit Mai 2022. Experten hatten einen unveränderten Wert von 53,7 Zähler erwartet. Bei einem genaueren Blick zeigt sich jedoch, dass das Wachstum ungleich verteilt ist. Auf der einen Seite boomt der Dienstleistungssektor, auf der anderen schwächelt das Verarbeitende Gewerbe. Diese Schere hat sich im April noch weiter geöffnet.