Geldanlagen

Geld anlegen: Das sind die Möglichkeiten

Wer sein Geld an der Börse vermehren will, benötigt vier Dinge: Eine klare Anlagestrategie, möglichst tiefe Kosten, einen breiten Anlagefokus und keine Experimente. Mit diesen Voraussetzungen geht eigentlich nichts schief.

Daniel Weinmann
Finanzexperte
Publiziert am
25. Oktober 2022

Das Geld für sich arbeiten zu lassen, ist schwieriger denn je, denn das Sparkonto wird seinem Namen längst nicht mehr gerecht. In den vergangenen Jahren haben negative Zinsen dafür gesorgt, dass Kontolösungen zu einem Verlustgeschäft wurden, jetzt ist es die grassierende Teuerung, die zu einem realen Vermögensrückgang führt. Umso mehr Argumente gibt es aktuell dafür, das Geld, das man nicht zum Lebensunterhalt benötigt, in Wertschriften anzulegen. Doch wie macht man das am besten?

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Auf die Kosten schauen

Im Zusammenhang mit Geldanlagen gibt es nur eine Devise: Bei gleicher Qualität sollte man stets schauen, dass man die günstigste Lösung wählt – sei es bei der Wahl des Online-Brokers, des Vermögensverwalters oder der Finanzprodukte. Jegliche Gebühren, die irgendwo anfallen, schmälern die Nettorendite. Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren und mehr kann dies Tausende von Franken ausmachen.

Klare Anlagestrategie

Nur wer an den Finanzmärkten eine klare Strategie verfolgt, kann langfristig Erfolg haben. Wer stets versucht, kurzfristige Möglichkeiten zu nutzen, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit Geld verlieren. "Hin und her macht Taschen leer", besagt ein beliebtes Börsensprichwort. Das bezieht sich darauf, dass jeder Kauf und Verkauf von Wertschriften Kosten generiert. Mit einer langfristigen Strategie lassen sich indes auch zwischenzeitliche Kurstaucher an der Börse aussitzen.

Um eine Anlagestrategie zu erarbeiten, muss zuerst die Risikofähigkeit ermittelt werden. Zwar lässt sich mit einem höheren Risiko langfristig eine höhere Rendite erzielen, allerdings muss die Risikotoleranz den eigenen Bedürfnissen wie etwa Anlagehorizont und Vermögenslage angepasst sein.

Sinnvolle Diversifikation

Mit einem gut aufgestellten Portfolio kann man auch gut schlafen, wenn die Zeiten schwieriger werden. Fast alle Anlagebereiche lassen sich kostengünstig mit börsengehandelten Fonds wie etwa Exchange Traded Funds, ETF genannt, abdecken. Diese bilden einen Index ganz genau ab, zum Beispiel den Swiss Market Index (SMI). Man erhält also die Rendite, die auch der Index erzielt. Im Gegensatz dazu gibt es aktiv gemanagte Anlagefonds, bei denen ein Fondsmanager über die Aktienwahl entscheidet.

VZ-Studie

Anlegerverhalten in der Schweiz 2023

In dieser neuen Studie weist das VZ nach, dass der Einsatz von Einzeltiteln zu einer schlechteren Performance des Depots führt.

Allerdings zeigt sich, dass nur ganz wenige Fondsmanager in der Lage sind, den breiten Markt langfristig zu schlagen. Ebenso zurückhaltend sollte man beim Kauf von einzelnen Aktien sein. Eine Studie des VZ VermögensZentrums zeigt, dass ein zu hoher Anteil an Einzeltiteln im Portfolio sich negativ auf die Rendite auswirkt.

Experimente vermeiden

Die Auswahl an Finanzprodukten wird ständig grösser, aber längst nicht alle Anlagemöglichkeiten sind für konventionelle Anleger empfehlenswert. Grundsätzlich soll stets nur in Produkte investiert werden, die man wirklich versteht. Bei anderen Anlagemöglichkeiten wie Strukturierte Produkte, Optionen oder anderen Hebelprodukte sollte man deshalb äusserst vorsichtig sein.