Eine neue VZ-Studie zeigt: Einzeltitel verschlechtern oft die Rendite
Der Trend zu ETF wirkt sich positiv auf die Rendite aus, während viele Einzeltitel die Rendite häufig belasten. Problematisch bleibt der Interessenkonflikt der Banken.

Karl Flubacher
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Immer mehr Anlegerinnen und Anleger wollen erfahren, was in ihren Wertschriftendepots steckt und wie sie im Vergleich zum Markt abschneiden. 2021 haben die Expertinnen und Experten des VZ darum über 2700 Wertschriftendepots analysiert – so viele wie noch nie. Bei der Auswertung fallen drei Trends auf, ein positiver und zwei negative:
Einzeltitel:
Die Versuchung ist gross, den Gesamtmarkt mit der geschickten Auswahl von Einzeltiteln zu schlagen. Die Analyse zeigt, dass das aber nur selten gelingt. Bereits ab einem Anteil von 25 Prozent aller Depotpositionen bewirken Einzelaktien im Durchschnitt eine Minderrendite von 3,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsportfolio. Und je höher ihr Anteil ist, desto schlechter fällt die Anlagerendite aus (siehe Grafik).
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Passive Anlagen:
Günstige Fonds, die passiv verwaltet werden, liegen im Trend. Im Depot machen ETF (Exchange Traded Funds) und Indexfonds heute im Schnitt rund 22 Prozent der Positionen aus. 2010 waren es noch weniger als sechs Prozent; das ist fast eine Vervierfachung in gut zehn Jahren. Dagegen bliebt der Anteil aktiv verwalteter Fonds mit rund einem Drittel stabil. Der Trend zu mehr ETF im Depot ist aus Anlegersicht sinnvoll. Denn aktive Anlagefonds sind teuer, obwohl kaum einer den Markt langfristig schlägt.
Interessenkonflikt:
Wer Finanzprodukte seiner Bank im Portfolio hat, erzielt in der Regel weniger Rendite. Machen bankeigene Fonds ein Drittel des Depotwerts oder mehr aus, schneiden die Depots klar schlechter ab. Trotzdem bleibt der Anteil dieser Fonds hoch. Grund: Für Bankberater ist es vorteilhafter, teure Produkte der eigenen Bank zu empfehlen.
Fazit: Es lohnt sich, sein Wertschriftendepot regelmässig überprüfen zu lassen. Viele wissen gar nicht, dass sie in teure Produkte investieren, an denen vor allem ihre Bank verdient. Darum: Holen Sie eine Zweitmeinung von unabhängigen Fachleuten ein, die nicht am Verkauf von Produkten mitverdienen. So können Sie unnötige Risiken abbauen und das Verhältnis von Risiko und Rendite nachhaltig verbessern.
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