Vorsorge

Lassen Sie nicht zu, dass die Inflation Ihr Vermögen vernichtet

Die Teuerung wird zu einem hartnäckigen Problem. Wer Geld spart oder anlegt, sollte Massnahmen ergreifen, die den Verlust der Kaufkraft begrenzen.

Daniel Weinmann
Finanzexperte
Aktualisiert am
05. August 2022

Die Inflation ist bei uns viel tiefer als im Ausland. Trotzdem darf man sie nicht unterschätzen. Langfristig hat die Teuerung fatale Folgen für die Ersparnisse.

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Vermögen

Auf dem Konto verlieren Ersparnisse an Wert, wenn die Teuerung höher ist als der Zinsertrag. Rechnet man die Einkommens- und Vermögenssteuern dazu, schrumpfen die Ersparnisse bedenklich. Wie stark dieser Effekt ist, zeigt das folgende Beispiel: Nach Abzug der Steuern und 2 Prozent Inflation sind 50'000 Franken nach 10 Jahren real nur noch 39'012 Franken wert. Das entspricht einem Wertverlust von 10'988 Franken oder über 20 Prozent. Mit 1 Prozent Zins pro Jahr schrumpft die Kaufkraft um 7542 Franken, also rund 15 Prozent. Damit der Wert erhalten bleibt, braucht es 2,96 Prozent Zins pro Jahr (Grafik unten).

Tipp: Sparerinnen und Sparer müssen heute mehr Risiken eingehen. Investieren Sie einen Teil Ihrer Ersparnisse in Aktien-ETF oder Indexfonds. Auch Dividenden von Schweizer Firmen helfen, eine ansprechende Rendite zu erzielen.

Renten

Anders als die AHV gleichen die wenigsten Pensionskassen die Teuerung aus. Wer seine Ersparnisse in der Pensionskasse also als Rente bezieht, nimmt in Kauf, dass sie über die Jahre an Wert verliert. Die Kaufkraft von 3000 Franken sinkt bei einer jährlichen Teuerung von 2 Prozent in 10 Jahren auf rund 2450 Franken, in 20 Jahren auf 2000 Franken.

Merkblatt

Schleichende Vermögensverluste: So schützen Sie Ihr Erspartes

Das können Sie tun, um ihr Vermögen zu schützen und mehr Geld für die Zeit nach der Pensionierung auf die Seite zu legen.

Tipp: Wägen Sie gut ab, was besser ist: Rente, Kapital oder ein Mix. Steuerlich ist der Kapitalbezug über die Jahre häufig besser. Und Sie können das Geld selber anlegen – je nachdem, wie viel Risiko Sie tragen können und wollen.

Vorsorge

Auf 3a-Bankkonten fällt der Zins praktisch weg. Wer also mit dem Konto vorsorgt, sieht sein Geld nur noch um seine jährlichen Einzahlung wachsen.

Tipp: Viele wählen heute eine Säule 3a mit Wertschriften wie Anlagefonds. Das ist tatsächlich die bessere Wahl – vorausgesetzt, es handelt sich um passiv gemanagte Fonds wie ETF, die günstig und transparent sind. So bleibt mehr Geld zum Leben.

Wertschriften

Viele Anleger möchten ihr Geld besser vor Inflation schützen. In der Vergangenheit haben sich vor allem Sachwerte bewährt – etwa Aktien von solide finanzierten Firmen, die eine hohe "Preissetzungsmacht" haben. Immobilien bieten ebenfalls einen Schutz vor der Inflation. Auch bestimmte Anleihen sind auf Inflationsschutz ausgerichtet. In einem Depot wirken sie wie Stossdämpfer, indem sie starke Ausschläge an den Märkten abfedern.

Tipp: Hohe Gebühren sind Gift für die Rendite. Nutzen Sie darum günstige und effiziente Anlagen, wenn Sie Vermögen aufbauen oder vermehren möchten.

Sie wollen, dass Ihre Ersparnisse langfristig wachsen? Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt Vermögen vor schleichendem Verlust schützen. Oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.