Hypotheken

Höhere Leitzinsen: Sind Saron-Hypotheken jetzt zu riskant?

Mit jeder Erhöhung der Leitzinsen gehen auch die Hypothekarzinsen nach oben. Sollte man die Zinsen darum möglichst lange anbinden?

Stefan Bestler
Hypothekarexperte
Aktualisiert am
27. April 2023

Jedes Mal, wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) an der Zinsschraube dreht, werden Wohneigentümer nervös. Denn wer eine neue Hypothek aufnimmt oder eine bestehende erneuert, muss mehr dafür bezahlen.

Am stärksten fallen steigende Zinsen bei Festhypotheken ins Gewicht. Aber auch Geldmarkthypotheken (Saron) verteuern sich mit jedem Zinsschritt der SNB. Viele befürchten darum, dass eine Saron-Hypothek jetzt zu riskant ist. Ist das wirklich so?

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Ein Blick zurück zeigt, dass diese Sorgen oft unbegründet sind. Seit mehr als 30 Jahren sind Geldmarkthypotheken praktisch immer günstiger als zum Beispiel zehnjährige Festhypotheken – zum Teil sogar deutlich günstiger. Nur einmal waren sie in einer Phase steigender Zinsen etwas teurer, und auch das nur für kurze Zeit (Grafik).

Das bedeutet: Wer damals von einer Geldmarkt- in eine Festhypothek wechselte, zahlte fast zehn Jahre lang Zehntausende oder Hunderttausende Franken mehr als Wohneigentümer, die an ihrer Geldmarkthypothek festhielten.

Tipp: Es gibt eine Reihe von Gründen, die gegen einen Wechsel sprechen: 

Eine langfristige Festhypothek lohnt sich nur, wenn Sie sicher sind, dass die Zinsen in nächster Zeit sehr stark ansteigen und lange hoch bleiben.

Merkblatt

Saron-Hypothek oder Festhypothek?

Das Merkblatt zeigt auf, welche Vor- und Nachteile die beiden Modelle haben und wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie sich für die richtige Hypothek entscheiden.

Saron-Hypotheken sind immer noch deutlich günstiger. Damit Saron-Hypotheken gleich teuer würden wie Festhypotheken, müsste der SNB-Leitzins auf 2 Prozent steigen und lange auf diesem Niveau bleiben.

Wenn Sie trotzdem besorgt sind, dass Ihre Hypothekarkosten stark steigen, legen Sie die Differenz zwischen dem aktuellen Zins und einem langfristigen Durchschnitt (rund 3 Prozent) regelmässig auf die Seite. Wenn die Zinsen steigen, können Sie auf diese Reserven zurückgreifen.

Wenn Sie eine Festhypothek abschliessen, nehmen Sie nur einen Teil fest auf, zum Beispiel ein Drittel bis die Hälfte – und den Rest als Saron-Hypothek.

Sie möchten wissen, welche Hypothek für Sie am besten ist? Bestellen Sie das Merkblatt oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ.