Hypotheken

Diese Fehler können Sie bei Ihrer nächsten Hypothek vermeiden

Viele Eigentümerinnen und Eigentümer machen sich Sorgen, weil die Zinsen stark gestiegen sind. Vermeiden Sie grobe Schnitzer, die über die Jahre viel Geld kosten.  

Adrian Wenger
Hypothekarexperte
Aktualisiert am
07. Juli 2023

Jahrelang waren die Zinsen so tief, dass Hypotheken fast nichts kosteten. In den letzten Monaten hat die Nationalbank die Zügel ange­zogen, und Hypotheken sind spürbar teurer geworden. Wer jetzt eine Hypothek aufnimmt oder verlängert, sollte diese Fallen umgehen:

Falsche Strategie

Der Zinsanstieg macht viele Wohneigentümer nervös. Sie fragen sich, ob sie auf Geldmarkthypotheken (Saron) verzichten und stattdessen auf Festhypotheken umsteigen sollen. So würden sie sich gegen weitere Zinserhöhungen absichern.

Merkblatt

Hypothekarzinsen sparen

Erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Hypothekarstrategie sehr viel Geld sparen können.

Tipp: Wägen Sie gut ab, was für Sie besser ist. Eine Festhypothek lohnt sich nur, wenn die Zinsen stärker steigen und dann für eine lange Zeit hoch bleiben. Sollten die Zinsen aber wieder sinken, wie es von Marktbeobachtern erwartet wird, bezahlen Sie mit einer Festhypothek deutlich mehr Geld für Ihr Eigenheim – und zwar bis ans Ende der Laufzeit.

Zu viel fest anbinden

Klar: Die Zinsen für Saron-Hypotheken können vorüber­gehend stark steigen. Wem das zu unsicher ist, sollte einen Teil der Hypothek darum fest aufnehmen. Für diesen Teil ist der Zins dann fixiert. Allerdings: Lassen Sie sich nicht dazu drängen, einen zu hohen Betrag fest aufzunehmen! Viele Anbieter empfehlen Festhypotheken, weil sie daran mehr verdienen. Die Kosten tragen die Kundinnen und Kunden: In den letzten 30 Jahren waren Festhypotheken praktisch immer teurer als Geldmarkthypotheken.

Zu stark staffeln

Es kann sinnvoll sein, eine Festhypothek in Tranchen mit unterschied­lichen Laufzeiten aufzuteilen. Damit sinkt das Risiko, dass man die ganze Hypothek erneuern muss, wenn die Zinsen besonders hoch sind. Die Staffelung macht es aber sehr schwierig, die Bank zu wechseln oder die Konditionen neu auszu­handeln.

Tipp: Sorgen Sie dafür, dass die Laufzeiten Ihrer Hypothekar-Tranchen höchstens zwei Jahre aus­einanderliegen, wenn Sie Ihre Hypothek aufteilen.

Erfahren Sie Aktuelles zu Hypotheken, Zins- und Marktentwicklungen – mit Tipps zu Ihrer Hypothekarstrategie:

Lockvogelangebote

Spezialangebote können auf den ersten Blick wie Schnäppchen aussehen, oft sind sie aber Lockvogel­angebote. Prüfen Sie darum kritisch, was dahintersteckt. Häufig ist die Vergünstigung zum Beispiel nur auf die ersten zwei, drei Jahre beschränkt oder sie gilt nur für einen Teil des Kredits.

Auf die Bank warten

Festhypotheken laufen an einem festen Termin ab. Einige Banken verlangen trotzdem, dass man sechs Monate im Voraus kündigt, wenn man zu einem anderen Anbieter wechseln will.

Tipp: Gleisen Sie die Anschlussfinanzierung am besten ein Jahr vor dem Ablauf auf. So verpassen Sie keine Frist, wenn Sie die Hypothek amorti­sieren oder zu einem anderen Anbieter wechseln wollen. Und Sie müssen nicht unter Zeitdruck entscheiden.

Sie möchten alles richtig machen? Bestellen Sie das Merkblatt zum Thema oder sprechen Sie mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe.