Wie nutze ich mein Eigenheim für eine höhere Rente?
Leserfrage: Wir (Ehepaar, beide pensioniert, kinderlos) leben in unserer eigenen 4,5-Zimmer-Wohnung. Da wir nur Teilzeit gearbeitet haben, ist unsere PK-Rente relativ klein. Wir haben von den Möglichkeiten "viager" und "Immo-Rente" gehört, um unser Einkommen aufzubessern. Was ist damit gemeint? Gibt es andere Möglichkeiten?

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Der Begriff "viager" kommt aus Frankreich, wo diese Form des Immobilienverkaufs viel mehr verbreitet ist als in der Schweiz. Im Prinzip funktioniert der Verkauf einer Immobilie über "viager" so: Ein Pensionierter verkauft sein Haus deutlich unter dem Marktwert. Dafür bekommt er vom Käufer vertraglich ein lebenslanges Wohnrecht und meist auch eine Rente zugesprochen. Verkaufspreis und Rente werden gemäss einer errechneten statistischen Lebenserwartung des oder der Verkäufer festgelegt.
Lebenslange Rente
In der Regel vereinbaren die beiden Parteien, dass der Käufer dem Verkäufer nebst der Einmalzahlung auch eine lebenslange Rente zahlt. Dies kann auf eine Person oder bei einem Ehepaar auch auf beide Eheleute lauten. Aufgepasst: Für den Käufer rechnet sich das Geschäft, wenn er davon ausgehen kann, dass der Verkäufer der Immobilie nicht länger als die errechnete statistische Lebenserwartung lebt. Zynische Zungen würden sagen: Der Käufer wettet dagegen, dass der Pensionierte noch lange leben wird. Im Gegensatz dazu profitiert der Verkäufer, wenn er länger als errechnet lebt. Diese etwas makabren Züge dürften auch einer der Gründe dafür sein, dass "viager" hierzulande kaum ein Thema ist.
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Immo-Rente
Besser für Schweizer Pensionierte mit Eigenheim eignet sich die Immo-Rente. Diese Finanzierungsform ist in der Schweiz etabliert, und man bleibt dabei Eigentümer der Liegenschaft. Mit einer Immobilien-Rente stocken Liegenschaftsbesitzer ihre Hypothek auf. Dadurch wird Kapital frei. Von diesem Geld zahlt man im Voraus die Zinsen für die gesamte Laufzeit einer Hypothek.
Der Rest des Geldes steht dem Liegenschaftsbesitzer als freies Kapital zur Verfügung. Die Immobilien-Rente ist deshalb die richtige Lösung für Pensionierte, deren Vermögen grösstenteils im Eigenheim gebunden und deshalb wenig liquide ist. Mit der Immo-Rente erhalten sie zusätzliche freie Mittel, ohne dafür ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen zu müssen. Die Immo-Rente ist besonders geeignet für Objekte mit tiefer Hypothek. Die Hypothek wird auf rund 50 Prozent des Verkehrswertes aufgestockt und als langfristige Festhypothek aufgenommen. Dabei gilt: Je tiefer die bestehende Belehnung, umso mehr Kapital kann durch die Aufstockung zurückgewonnen werden.
Sorgfältige Planung
Als Sicherheit kommen Häuser und Wohnungen mit einem Verkehrswert von 1 Million Franken oder mehr in Frage. Wichtig: Die Liegenschaft muss in einem sehr guten Zustand sein. Es dürfen keine grösseren Renovationen oder Sanierungen anstehen. Kleinere Renovationen müssen sorgfältig geplant werden, da die Finanzierung aus einem Teil des aufgenommenen Hypothekarbetrages erfolgt.
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