Vorsorge

Pensionskasse - den Einkauf nicht vergessen

Wer freiwillig in die Pensionskasse einzahlt, spart Steuern und hat nach der Pensionierung mehr Geld auf der Seite.

Sandra Waldburger

Niederlassungsleiterin

Die Temperaturen gehen zurück, die Tage werden kürzer, das Jahresende ist langsam in Sichtweite. In dieser Zeit denken viele darüber nach, sich freiwillig in die Pensionskasse einzukaufen. Freiwillige Einkäufe sind steuerlich sehr attraktiv: Man kann sie vom steuerbaren Einkommen abziehen. Einmal einbezahlt, fallen auf dem Kapital keine Ertrags- und Vermögenssteuern an. Beim Bezug wird zwar eine Auszahlungssteuer fällig, der Steuersatz ist aber tiefer als beim Einkommen. 

Wie viel man maximal einzahlen darf, steht meist im persönlichen Pensionskassenausweis, den die Pensionskasse jedes Jahr verschickt. Wenn das nicht der Fall ist, kann man sich bei der Pensionskasse nach der persönlichen Maximaleinlage erkundigen.

Lohnt sich der Einkauf?

Die Rendite eines Einkaufs in die Pensionskasse hängt vor allem vom Zeitpunkt der Einzahlung und von der Steuerersparnis bei der Einzahlung ab. Je höher das steuerbare Einkommen ist und je schneller man das Geld wieder bezieht, desto mehr profitiert man. Die höchste Rendite auf Einkäufe gibt es deshalb meist einige Jahre vor der Pensionierung. Umgekehrt gilt: Je länger der Einkaufsbetrag in der Pensionskasse bleibt, desto kleiner wird die Rendite. Es kann daher sinnvoll sein, das Geld zunächst anzulegen und erst kurz vor der Pensionierung in die Pensionskasse einzuzahlen.

Merkblatt

Einkauf in die Pensionskasse: Das sollten Sie beachten

Erfahren Sie in diesem Merkblatt, was Sie wissen sollten, bevor Sie sich für einen PK-Einkauf entscheiden.

Zusätzliche Faktoren bestimmen, wie rentabel der Einkauf tatsächlich ist. So schreiben Pensionskassen die Einkäufe meist dem überobligatorischen Guthaben gut. Überobligatorische Guthaben werden aber oft schlechter verzinst als obligatorische. Und der Umwandlungssatz, mit dem das Guthaben bei der Pensionierung in eine Rente umgerechnet wird, ist im überobligatorischen Bereich in der Regel deutlich geringer als im obligatorischen.

Grössere Beträge zahlt man am besten gestaffelt ein. Denn wer über mehrere Jahre verteilt einzahlt, bricht oft die Steuerprogression. So spart man in der Regel mehr Steuern als bei einmaligen Einkäufen. Die Rendite eines Einkaufs ist in der Regel höher, wenn man den freiwillig einbezahlten Betrag nicht als regelmässige Rente bezieht, sondern sich als Kapital auszahlen lässt. Wer das Kapital wählt statt der Rente, darf sich spätestens bis drei Jahre vor der Pensionierung einkaufen, da sonst die steuerliche Akzeptanz nicht gewährleistet ist. Ein Einkauf ist bei manchen Kassen generell nur bis drei Jahre vor der Pensionierung möglich, auch wenn das Guthaben dereinst als Rente ausbezahlt werden soll. 

Situation der Kasse anschauen

Es lohnt sich auch, vor dem Einkauf zuerst zu prüfen, wie gut die eigene Pensionskasse finanziell dasteht. Die Vorsorgekommission oder der Stiftungsrat können dazu Auskunft geben. Wenn die Pensionskasse stark in Unterdeckung fällt, muss sie Sanierungsmassnahmen ergreifen. Solche Massnahmen können den Wert und die zukünftige Entwicklung des Einkaufs beeinträchtigen. Einkäufe sind nur sinnvoll, wenn der Deckungsgrad der Kasse über 100 Prozent liegt. Hat man sich für einen Einkauf dieses Jahr entschieden, sollte man nicht zu lange damit warten. Wer sich einkaufen und den Betrag später in der Steuererklärung angeben will, sollte die Einzahlung bis Ende November erledigen. Viele Pensionskassen setzen ihren Versicherten Fristen und schicken ihnen eine Einkaufsofferte sowie einen Einzahlungsschein zu.