Pensionierung

Budgetplanung: Was sich nach der Pensionierung ändert

Am Anfang jeder seriösen Pensionierungsplanung steht das Budget. Wer seine voraussichtlichen Ausgaben den Einnahmen nach der Pensionierung gegenüberstellt, sieht sofort, ob die Einkünfte zum Leben reichen.

Sandra Waldburger
Niederlassungsleiterin

Das Budget stellt die Basis für alle weiteren Planungsarbeiten dar. Erst wenn feststeht, wie viel Einkommen man jeden Monat benötigt, kann man die richtigen Entscheide fällen.

Die wenigsten wissen ganz genau, wie viel Geld sie wofür ausgeben. Wer zum ersten Mal ein Budget erstellt, muss sich erst daran gewöhnen, seine Ausgaben regelmässig zu erfassen.

Sinnvoll ist es, parallel ein Monats- und ein Jahresbudget zu führen. Wenn die aktuellen Ausgaben zusammengetragen sind, geht es darum, die Veränderungen nach der Pensionierung abzuschätzen. Die Erfahrung zeigt, dass einzelne Ausgaben abnehmen, andere hingegen steigen.

Welche Kosten steigen?

Die Kosten für den Arbeitsweg, für Berufskleidung und auswärtige Verpflegung fallen zum Beispiel ganz oder teilweise weg. Die Versicherungsprämien nehmen in der Regel etwas ab: Kapitallebensversicherungen sind fällig geworden, und eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist nicht mehr nötig. Zusatzversicherungen der Krankenkasse wie zum Beispiel eine Versicherung für die halbprivate oder private Abteilung im Spital hingegen werden mit zunehmendem Alter teurer.

Merkblatt

So budgetieren Sie Ihre Pensionierung

Das Merkblatt zeigt auf, wie sich Ausgaben und Einnahmen nach der Pensionierung verändern.

Nach der Pensionierung bleibt mehr Zeit – auch zum Geldausgeben. Jetzt lassen sich Pläne verwirklichen, von denen man früher nur träumen konnte. Die Ausgaben für Ferien, Hobbys und andere Freizeitbeschäftigungen steigen deshalb in den ersten Jahren nach der Pensionierung oft deutlich an. Bei vielen Pensionierten sind es aber auch gesundheitliche Probleme, die zusätzliche Kosten verursachen.

Welche Kosten sinken?

Die Steuern bleiben auch nach der Pensionierung ein wesentlicher Ausgabenblock. Die Steuerbelastung nimmt in der Regel zwar ab, oft aber viel weniger stark als erwartet. Die Renten sind tiefer als das letzte Einkommen, dafür fallen viele Abzüge weg, etwa für die Säule 3a und die Berufsauslagen.

Auch die Wohnkosten nehmen nach der Pensionierung oft ab. Viele Hausbesitzer ziehen in eine Wohnung um, die günstiger ist, weniger Arbeit macht und den veränderten Bedürfnissen besser entspricht. Andere behalten ihr Haus, zahlen jedoch die Hypotheken teilweise oder ganz zurück.

Nehmen Sie die Budgetierung ernst!

Die Budgetplanung ist der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Einkommens- und Vermögensplanung im Ruhestand. Erst wenn Ihr langfristiger Einkommensbedarf feststeht, können Sie Ihre Liquidität richtig planen und die passende Anlagestrategie für Ihr Vermögen wählen.

Rechnen Sie konservativ: Planen Sie lieber etwas höhere Ausgaben oder tiefere Einnahmen und Reserven für Neuanschaffungen und Unvorhergesehenes ein. Das bewahrt Sie vor einem finanziellen Engpass im Alter.

Erstellen Sie auf der Basis Ihres Budgets einen Finanzplan. Er zeigt auf, wie sich Ausgaben, Einnahmen und Vermögen im Alter entwickeln werden.

Eine hilfreiche Vorlage für Ihr Budget finden Sie hier