Vorsorge

Je höher der Lohn, desto grösser die Vorsorgelücke

Vorsorgelücken können dazu führen, dass sich die ganze Familie stark einschränken muss, wenn der Versicherte invalid wird, in Pension geht oder stirbt.

Romina Mutter
Vorsorgespezialistin

Das Leistungsziel der Sozialversicherungen orientiert sich an durchschnittlich Verdienenden. Erste und zweite Säule sollen die Fortsetzung des gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise ermöglichen – allerdings nur bis zu einem Jahreseinkommen von 86'040 Franken (Stand 2022). Die obligatorische Unfallversicherung deckt Einkommen bis höchstens 148'200 Franken ab.

Arbeitgeber bieten Kadermitarbeitenden zum Teil überobligatorische Versicherungen an. Doch je mehr man verdient, desto grösser sind in der Regel die Vorsorgelücken im Vergleich zum Lohn.

Lücken rechtzeitig schliessen

Wer beispielsweise 200'000 Franken verdient und 150'000 Franken Invalidenrente erhält, sollte sich fragen, ob sich der gewohnte Lebensstandard auch mit 50'000 Franken weniger noch finanzieren lässt.

Oder ob die hinterbliebene Ehefrau sich nicht zu stark einschränken oder gar das Eigenheim verkaufen muss, wenn sie beispielsweise 120'000 Franken Witwenrente bekommt. Lautet die Antwort auf diese Fragen nein, sollte man die Lücken mit privaten Versicherungen schliessen.

Lücken bei Tod und Invalidität lassen sich am besten mit reinen Todesfall- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen schliessen. Die Prämienunterschiede sind sehr gross. Es lohnt sich deshalb, von mehreren Versicherern eine Offerte einzuholen. Für die Altersvorsorge eignen sich besonders Einzahlungen in die Säule 3a und freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse, weil man dadurch zusätzlich noch Steuern sparen kann.